Kulturpflanze Mais – Anbau, Gentechnik und Plastikersatz aus Maisstärke

Am Betrieb Landerl wird ein Feldversuch durchgeführt, bei dem Mais in unterschiedlichen Reihenabständen angebaut wird. Außerdem werden Gentechnik sowie Maisstärke in der Produktionsindustrie näher erforscht.

Im Rahmen dieser Diplomarbeit werden der Anbau, die gentechnischen Chancen und Herausforderungen von Mais und das Potential von Plastikersatzprodukten aus Maisstärke evaluiert. In Zusammenarbeit mit dem Betrieb Landerl (vulgo Haselmayr) wird ein Anbauversuch durchgeführt. Weitere Forschungsgrundlagen sind Experteninterviews, Befragungen und ein Kompostierversuch.

 

Der erste Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit pflanzenbaulichen Aspekten des Maises. Um die Auswirkungen unterschiedlicher Standraumverteilung auf den Ertrag und die Verunkrautung zu ermitteln, wird am konventionell bewirtschafteten Betrieb Landerl ein Parzellenversuch mit unterschiedlichen Saatverfahren angelegt. Dieser zeigt auf, dass durch eine Verringerung des Reihenabstandes und dadurch größere Abstände in der Reihe eine Ertragssteigerung im Gegensatz zur Standardreihenweite von 70 cm erzielt wird. Außerdem verringert sich durch den schnelleren Reihenschluss der Unkrautdruck. Aufgrund der technischen Auslegung der Geräte ist der Anbau mit geringerem Reihenabstand auf Betrieben jedoch nur schwer umsetzbar.

Obwohl in Österreich ein Anbau- und Importverbot für gentechnisch veränderten Mais besteht, wird eruiert, ob es im österreichischen Lebensmittelhandel Produkte mit gentechnisch veränderten Organismen gibt und welche diese sind. Dabei kann ermittelt werden, dass in wenigen importierten Lebensmitteln wie Maisstärke, Glukose und Cornflakes gentechnisch veränderter Mais enthalten ist. Grundsätzlich besteht ab einer Schwelle von unter 0,9% Anteil an gentechnisch veränderten Organismen in Lebensmitteln keine Kennzeichnungspflicht. Durch eine Befragung sowie Experteninterviews zum Thema „Gentechnisch veränderter Mais in der Landwirtschaft und Ernährung“ wird deutlich, dass rund ein Drittel der Konsument/innen die Gentechnik befürwortet, aber dennoch dieses Thema sehr umstritten ist, da auch der ethische Aspekt neben den ertragssteigernden Potentialen beachtet werden sollte.

 

Abschließend werden die Grundlagen der Biokunststoffe erläutert. Ein Kompostierversuch von Maisstärke und Bagasse beweist, dass die 90%ige Zersetzung vom Material Maisstärke in der in diesem Fall vorgegebenen Zeitspanne von 10 Monaten im Gartenkompost nicht möglich ist. Bagasse hingegen beweist eine sehr effiziente Kompostierung, da das süßliche Material gerne von Mikroorganismen zersetzt wird. Eine Befragung zeigt auf, dass solche Biokunststoffe als Verpackungsmaterial grundsätzlich sehr gut angenommen werden, jedoch das Wissen darüber und die Verbreitung dieser Produkte ausbaufähig sind.

Zusammenfassend zeigt diese Diplomarbeit, dass die Kulturpflanze Mais einen hohen Stellenwert in Österreich hat und noch viel Potential bezüglich Anbau, Gentechnik und Plastikersatz aufweist.